Wir sind jetzt OPENschool!
Unsere aktuelle Website ist hier:
http://www.openschool.world
(vorläufig nur in Deutsch)
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Wie alles an unserer Schule ist auch unser Schulkonzept kein endgültiges, in Stein gemeißeltes Prinzip, sondern ein lebendiges Dokument, in dem sich der jeweils aktuelle Stand unserer Arbeit abbildet. Wir haben jederzeit ein offenes Ohr für Einwände, Überlegungen und Forschungsergebnisse, die wir übersehen haben, und werden ab Beginn des Schulbetriebs auch die Grundprinzipien unseres Arbeitens einer ständigen Überprüfung und Verbesserung unterziehen.
Dies ist unser aktuelles Schulkonzept im Frage-Antwort-Format. Weiterführende Überlegungen und Quellenangaben sind auf unserer Konzeptentwicklungsseite (Englisch) zu finden. Eine Kurzfassung dieses Konzepts ist unser Manifest.
Welches Problem wollt ihr lösen?
Bildung ist wichtig. Gelungene Bildung ermöglicht es Heranwachsenden, ihr Potenzial zu erkennen und voll auszuschöpfen, ein glückliches und produktives Leben zu führen und zum Wohl der Menschheit als Ganzes beizutragen.
Bildung so zu gestalten, dass sie diese Ansprüche erfüllt, ist schwierig. Wir können uns dabei weder auf “Tradition” berufen -- die herkömmlichen Ansätze, die das Schulwesen der meisten Länder dominieren, wurden vor langer Zeit mit teils gänzlich anderen Zielsetzungen entwickelt -- noch auf “Natürlichkeit”. Eine Bildung, die es Heranwachsenden ermöglichen will, in der gegenwärtigen, sich schnell verändernden Welt zu bestehen, muss auf die Gegebenheiten dieser Gegenwart eingehen können und sowohl selbst flexibel sein als auch die Fähigkeit zum Umgang mit Veränderung vermitteln.
Das öffentliche Schulwesen vieler Länder, Österreich eingeschlossen, ist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Dadurch wird nicht nur jedes Jahr das Potenzial unzähliger Schüler/innen vergeudet, sondern die jungen Menschen an diesen Institutionen werden oft gleichzeitig unterschätzt und überfordert. Obwohl sie sich auf der Höhe ihrer Kraft befinden und sich selbst und die Welt verändern wollen, mutet man ihnen zu, jahrelang passiv Wissen aufzunehmen, bevor sie produktive Arbeit leisten dürfen.
Dass im Bildungsbereich dringender und umfassender Reformbedarf besteht, ist längst ein offenes Geheimnis. Unser Schulwesen ist nicht nur ineffizient, sondern zum Teil auch messbar schädlich. (Als Beispiele für Praktiken, die dem Lernerfolg und der Gesundheit der Schüler/innen schaden, wären etwa der frühe Schulbeginn, die Einteilung des Schultags in 50-Minuten-Blöcke, die Benotungskultur mit ihrem Mangel an Fördermaßnahmen nach schlechten Ergebnissen oder die Praxis des “Sitzenbleibens” zu nennen.) Durch mangelnde Qualitätskontrolle, sowohl in der Auswahl des Lehrpersonals als auch in der Durchführung des Unterrichts, wird diese Situation noch verschlimmert.
Wir haben uns über mehrere Jahre hinweg sowohl mit den Schwächen als auch mit dem Potenzial der öffentlichen Schulen in Österreich auseinandergesetzt. An vielen Stellen, besonders im eigentlichen Lehrpersonal, besteht großer Veränderungswille, gemischt mit Frustration über die institutionellen Widerstände. Nach langer Überlegung haben wir uns entschlossen, nicht länger zu warten oder uns an diesen Widerständen aufzureiben, sondern als Zwischenlösung eine eigene Komplementärschule zu gründen, die einerseits einige der Defizite des öffentlichen Schulwesens wettmachen und andererseits als Anschauungsbeispiel und Versuchsanstalt den Weg in die Zukunft weisen soll.
Bildung so zu gestalten, dass sie diese Ansprüche erfüllt, ist schwierig. Wir können uns dabei weder auf “Tradition” berufen -- die herkömmlichen Ansätze, die das Schulwesen der meisten Länder dominieren, wurden vor langer Zeit mit teils gänzlich anderen Zielsetzungen entwickelt -- noch auf “Natürlichkeit”. Eine Bildung, die es Heranwachsenden ermöglichen will, in der gegenwärtigen, sich schnell verändernden Welt zu bestehen, muss auf die Gegebenheiten dieser Gegenwart eingehen können und sowohl selbst flexibel sein als auch die Fähigkeit zum Umgang mit Veränderung vermitteln.
Das öffentliche Schulwesen vieler Länder, Österreich eingeschlossen, ist dieser Aufgabe nicht gewachsen. Dadurch wird nicht nur jedes Jahr das Potenzial unzähliger Schüler/innen vergeudet, sondern die jungen Menschen an diesen Institutionen werden oft gleichzeitig unterschätzt und überfordert. Obwohl sie sich auf der Höhe ihrer Kraft befinden und sich selbst und die Welt verändern wollen, mutet man ihnen zu, jahrelang passiv Wissen aufzunehmen, bevor sie produktive Arbeit leisten dürfen.
Dass im Bildungsbereich dringender und umfassender Reformbedarf besteht, ist längst ein offenes Geheimnis. Unser Schulwesen ist nicht nur ineffizient, sondern zum Teil auch messbar schädlich. (Als Beispiele für Praktiken, die dem Lernerfolg und der Gesundheit der Schüler/innen schaden, wären etwa der frühe Schulbeginn, die Einteilung des Schultags in 50-Minuten-Blöcke, die Benotungskultur mit ihrem Mangel an Fördermaßnahmen nach schlechten Ergebnissen oder die Praxis des “Sitzenbleibens” zu nennen.) Durch mangelnde Qualitätskontrolle, sowohl in der Auswahl des Lehrpersonals als auch in der Durchführung des Unterrichts, wird diese Situation noch verschlimmert.
Wir haben uns über mehrere Jahre hinweg sowohl mit den Schwächen als auch mit dem Potenzial der öffentlichen Schulen in Österreich auseinandergesetzt. An vielen Stellen, besonders im eigentlichen Lehrpersonal, besteht großer Veränderungswille, gemischt mit Frustration über die institutionellen Widerstände. Nach langer Überlegung haben wir uns entschlossen, nicht länger zu warten oder uns an diesen Widerständen aufzureiben, sondern als Zwischenlösung eine eigene Komplementärschule zu gründen, die einerseits einige der Defizite des öffentlichen Schulwesens wettmachen und andererseits als Anschauungsbeispiel und Versuchsanstalt den Weg in die Zukunft weisen soll.
Und ihr wisst, wie man es besser machen kann?
Ja.
Wir haben kein Geheimrezept für den perfekten Unterricht, den einzig wahren Lehrplan oder die perfekte Schule. (Wir glauben auch nicht, dass es so ein Geheimrezept gibt. Falls doch: immer her damit!) Aber wir haben die besten Ergebnisse aus empirischer Bildungsforschung, Lernpsychologie und Neurologie zusammengetragen und unser Schulkonzept von Grund auf darauf aufgebaut, unter Berücksichtigung heutiger sozialer Umstände und technologischer Möglichkeiten. Im Zusammenspiel mit unserer Strategie der ständigen Evaluierung und Innovation sind wir zuversichtlich, dass wir nicht nur basierend auf dem bisherigen Wissen eine bessere Schule aufbauen können, sondern uns auch im Lauf unseres Bestehens ständig noch weiter verbessern werden.
Wir haben kein Geheimrezept für den perfekten Unterricht, den einzig wahren Lehrplan oder die perfekte Schule. (Wir glauben auch nicht, dass es so ein Geheimrezept gibt. Falls doch: immer her damit!) Aber wir haben die besten Ergebnisse aus empirischer Bildungsforschung, Lernpsychologie und Neurologie zusammengetragen und unser Schulkonzept von Grund auf darauf aufgebaut, unter Berücksichtigung heutiger sozialer Umstände und technologischer Möglichkeiten. Im Zusammenspiel mit unserer Strategie der ständigen Evaluierung und Innovation sind wir zuversichtlich, dass wir nicht nur basierend auf dem bisherigen Wissen eine bessere Schule aufbauen können, sondern uns auch im Lauf unseres Bestehens ständig noch weiter verbessern werden.
Ihr seid nur ein paar Idealist/innen aus Österreich. Glaubt ihr wirklich, dass ihr etwas verändern könnt?
Wir entwickeln ein Konzept und Materialien für kleine, flexible Komplementärschulen, die sich im Prinzip überall niederschwellig umsetzen lassen. Unsere erste Schule ist als Prototyp gedacht, an dem wir unseren Ansatz testen und verfeinern. Dabei veröffentlichen wir von Anfang an alle unsere Erfahrungen und Ressourcen in leicht zugänglicher und nutzbarer Form, um einerseits Rückmeldungen von einem möglichst weit gestreuten Kreis von Beobachtern einzuladen und es andererseits anderen zu ermöglichen, unsere Methoden zu nutzen und ebenfalls Komplementärschulen zu gründen. Durch diesen Ansatz hoffen wir, zunehmend lokal selbstorganisierte Bildung auf hohem Niveau zu ermöglichen und so längerfristig auch den Reformdruck auf das öffentliche Schulwesen zu erhöhen.
Aber gibt es nicht schon jetzt unzählige Alternativschulen? Wieso noch eine weitere?
Es gibt weltweit einige Alternativschulen, die ähnliche Ansätze verfolgen wie wir; dazu gehören etwa die Schulen des AltSchool-Netzwerks sowie die Khan Lab School, beide in den USA. Diese Schulen setzen im Volksschulalter an und sind derzeit "nach oben hin offen", d.h. sie wachsen mit den Schüler/innen mit und sind teils noch dabei, ihre Konzepte für höhere Schulstufen zu entwickeln. Wir verfolgen den Fortschritt dieser Schulen aufmerksam, um aus ihren Erfahrungen zu lernen, und bemühen uns um Kooperation.
Im deutschsprachigen Raum haben wir besonders die Berliner ESBZ unter Margret Rasfeld sowie die Jenaplan-Schule Jena im Hinblick auf partizipatorische Pädagogik genauer angesehen. Auch die Wiener Lernwerkstatt w@lz (eines der wenigen Alternativschulprojekte, das in der Oberstufe ansetzt) sowie das junge Projekt "Colearning Wien" verfolgen wir mit großem Interesse.
Drei Dinge unterscheiden uns jedoch von den genannten Modellen:
Im deutschsprachigen Raum haben wir besonders die Berliner ESBZ unter Margret Rasfeld sowie die Jenaplan-Schule Jena im Hinblick auf partizipatorische Pädagogik genauer angesehen. Auch die Wiener Lernwerkstatt w@lz (eines der wenigen Alternativschulprojekte, das in der Oberstufe ansetzt) sowie das junge Projekt "Colearning Wien" verfolgen wir mit großem Interesse.
Drei Dinge unterscheiden uns jedoch von den genannten Modellen:
- Unsere Innovationskultur. Anstelle einer fixen Einmal-Lösung steht bei uns ein vorläufiges, evidenzbasiertes Konzept, das auf allen Ebenen (von der Schulorganisation bis zu Workshopdetails) kontinuierlich evaluiert und verbessert wird.
- Unsere Organisation als Mikro-Schule erlaubt uns höhere Flexibilität; zusätzlich soll unsere "Open Source"-Kultur die selbstständige Gründung weiterer lokal verankerter Schulen nach dem gleichen Modell ermöglichen.
- Unser Modell als zweijährige Komplementärschule (mit optionaler zusätzlicher Praxisphase). Die meisten bestehenden Alternativschulen setzen im Volksschulalter an und nehmen Kinder meist nur am Beginn ihrer Schullaufbahn auf, wodurch ein Umstieg für ältere Schüler/innen fast unmöglich wird. Unsere kürzere Laufzeit und die dank schlanker Struktur niedrigen Kosten sollten es daher für mehr Eltern möglich machen, ihren Kindern auch eine Alternative zum Regelschulwesen zu bieten.
Wieso nennt ihr euch "Komplementärschule"?
Die Funktion einer Komplementärschule ist, die schlimmsten Mängel des Regelschulwesens bestmöglich auszugleichen. Statt eine vollständige Alternative anzubieten -- was nicht nur organisatorisch und finanziell einen viel größeren Aufwand erfordern würde, sondern auch wieder zum Entstehen starrer Strukturen beitragen und die Wahlfreiheit der Schüler/innen einschränken würde -- bieten wir einen "Crash-Kurs" in vernachlässigten Fertigkeiten und Wissensgebieten an und dienen gleichzeitig als Modell dafür, wie Schule anders funktionieren kann.
Wir sind uns bewusst, dass im Endeffekt das gesamte Regelschulwesen von Grund auf reformiert werden muss. Bis es soweit ist, braucht es jedoch flexible und für möglichst viele Menschen zugängliche Zwischenlösungen. Aus diesem Grund setzen wir mit unserer Schule den ersten Schritt zur Schaffung eines Netzwerks von Mikro-Schulen, die miteinander zusammenarbeiten und gleichzeitig den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Umgebung angepasst sind.
Wir sind uns bewusst, dass im Endeffekt das gesamte Regelschulwesen von Grund auf reformiert werden muss. Bis es soweit ist, braucht es jedoch flexible und für möglichst viele Menschen zugängliche Zwischenlösungen. Aus diesem Grund setzen wir mit unserer Schule den ersten Schritt zur Schaffung eines Netzwerks von Mikro-Schulen, die miteinander zusammenarbeiten und gleichzeitig den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Umgebung angepasst sind.
Wieso nehmt ihr nicht mehr als 30-50 Schüler/innen auf?
Einer der größten Vorteile von Mikro-Schulen ist ihre Flexibilität. Durch die begrenzte Schüler/innenzahl lassen sich viele ansonsten ungenutzte Orte in Schulen umwandeln, von leerstehenden Büros und Geschäftslokalen bis hin zu privaten Häusern und Wohnungen.
Der Schulbetrieb mit 30-50 Schüler/innen in altersgemischten Gruppen ermöglicht uns weiters eine starke Individualisierung des Unterrichts. Statt fixen Klassen jeweils denselben starren Lehrplan vorzusetzen, forcieren wir kleine Projektgruppen, individuelles Lernen in selbstbestimmtem Tempo und "Peer Tutoring", d.h. das gegenseitige Unterrichten unter Schüler/innen. Auch die Inhalte und Organisation der Workshops können sich nach den Interessen und Anliegen der Schüler/innen richten, ohne dass der administrative Aufwand ins Unendliche wächst, wie das an einer größeren Schule der Fall wäre.
Diese Begrenzung der administrativen Komplexität erlaubt es uns auch, flexible Schulzeiten anzubieten. Auf Grundlage von Erkenntnissen aus der Schlaf- und Lernforschung haben wir uns für ein Gleitzeitmodell mit einer Kernzeit von 9-13 Uhr an vier Tagen pro Woche entschieden. Auch Ferienzeiten können innerhalb eines gewissen Rahmens individuell mit der Administration vereinbart werden; insbesondere empfehlen wir keine durchgehenden neunwöchigen Sommerferien.
Der Schulbetrieb mit 30-50 Schüler/innen in altersgemischten Gruppen ermöglicht uns weiters eine starke Individualisierung des Unterrichts. Statt fixen Klassen jeweils denselben starren Lehrplan vorzusetzen, forcieren wir kleine Projektgruppen, individuelles Lernen in selbstbestimmtem Tempo und "Peer Tutoring", d.h. das gegenseitige Unterrichten unter Schüler/innen. Auch die Inhalte und Organisation der Workshops können sich nach den Interessen und Anliegen der Schüler/innen richten, ohne dass der administrative Aufwand ins Unendliche wächst, wie das an einer größeren Schule der Fall wäre.
Diese Begrenzung der administrativen Komplexität erlaubt es uns auch, flexible Schulzeiten anzubieten. Auf Grundlage von Erkenntnissen aus der Schlaf- und Lernforschung haben wir uns für ein Gleitzeitmodell mit einer Kernzeit von 9-13 Uhr an vier Tagen pro Woche entschieden. Auch Ferienzeiten können innerhalb eines gewissen Rahmens individuell mit der Administration vereinbart werden; insbesondere empfehlen wir keine durchgehenden neunwöchigen Sommerferien.
Wie gliedert sich eure Schule in das Regelschulsystem ein?
Der Hauptbestandteil unseres Schulkonzepts -- die Orientierungsphase -- ist für Schüler/innen zwischen 12 und 14 Jahren vorgesehen; dies entspricht der 7.-8. Schulstufe im österreichischen Schulsystem. Je nach Interesse und Befähigung können wir in Einzelfällen auch jüngere oder ältere Schüler/innen aufnehmen. Die Kurse und Projekte an unserer Schule finden prinzipiell in altersgemischten Gruppen statt.
Wir setzen aus zwei Gründen bei der 7. Schulstufe an. Erstens findet in diesem Alter ein entwicklungspsychologischer Umbruch statt, der mit dem Bedürfnis nach mehr Unabhängigkeit und Selbstverantwortung einhergeht. Das äußert sich auch darin, dass erfahrungsgemäß von vielen Schüler/innen in diesem Alter der Wunsch nach einer Veränderung des schulischen Umfelds geäußert wird, was aber im österreichischen Regelschulwesen nicht vorgesehen ist. Da sich die Jugendlichen in diesem Alter auf der Höhe ihrer körperlichen Kraft befinden, ist es zudem für sie oft besonders belastend, mehrere Stunden täglich in einer Klasse sitzen zu müssen und fast ausschließlich geistige Arbeit zu leisten. Dem Bedürfnis nach umfassender Betätigung mit direkt erfahrbaren Auswirkungen in der Welt außerhalb der Schule kommen wir mit praxisorientierten Projekten und Workshops sowie weitreichenden Möglichkeiten zur Selbstbestimmung entgegen.
Zweitens können wir unseren Schüler/innen am Ende der 8. Schulstufe den Übertritt in eine beliebige höhere Schule ermöglichen und die Schüler/innen entsprechend darauf vorbereiten, bzw. nach Absolvierung unserer optionalen ein- bis zweijährigen Praxisphase den Einstieg in einen Lehrberuf oder eine individuelle Weiterbildung.
Wir setzen aus zwei Gründen bei der 7. Schulstufe an. Erstens findet in diesem Alter ein entwicklungspsychologischer Umbruch statt, der mit dem Bedürfnis nach mehr Unabhängigkeit und Selbstverantwortung einhergeht. Das äußert sich auch darin, dass erfahrungsgemäß von vielen Schüler/innen in diesem Alter der Wunsch nach einer Veränderung des schulischen Umfelds geäußert wird, was aber im österreichischen Regelschulwesen nicht vorgesehen ist. Da sich die Jugendlichen in diesem Alter auf der Höhe ihrer körperlichen Kraft befinden, ist es zudem für sie oft besonders belastend, mehrere Stunden täglich in einer Klasse sitzen zu müssen und fast ausschließlich geistige Arbeit zu leisten. Dem Bedürfnis nach umfassender Betätigung mit direkt erfahrbaren Auswirkungen in der Welt außerhalb der Schule kommen wir mit praxisorientierten Projekten und Workshops sowie weitreichenden Möglichkeiten zur Selbstbestimmung entgegen.
Zweitens können wir unseren Schüler/innen am Ende der 8. Schulstufe den Übertritt in eine beliebige höhere Schule ermöglichen und die Schüler/innen entsprechend darauf vorbereiten, bzw. nach Absolvierung unserer optionalen ein- bis zweijährigen Praxisphase den Einstieg in einen Lehrberuf oder eine individuelle Weiterbildung.
Da unser Kurrikulum in vielen Punkten von den vorgegebenen Lehrplänen des österreichischen Bildungsministeriums abweicht, werden unsere Schüler/innen am Ende jedes Schuljahrs eine externe Prüfung ablegen müssen, um ihren Bildungsfortschritt nachzuweisen. Wir werden die Schüler/innen gegen Ende des Schuljahres gezielt auf diese Prüfungen vorbereiten. Am Ende der 8. Schulstufe legen die Schüler/innen extern den Hauptschulabschluss ab (bzw. in Zukunft hoffentlich die einheitliche Mittlere Reife). Da die Orientierungsphase unter anderem dazu dient, den Schüler/innen eine wohlinformierte Entscheidung über ihren weiteren Bildungsweg zu ermöglichen, können wir sie in deren Verlauf bereits individuell gezielt auf den kommenden Übertritt vorbereiten.
Was lernt man an eurer Schule?
Die Orientierungsphase hat zwei vordringliche Ziele:
Erstens soll sie einige der wichtigsten Inhalte und Fertigkeiten vermitteln, die im Regelschulwesen zu kurz kommen. Dazu gehören etwa Rechts- und Staatsbürgerschaftskunde, Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheitserziehung. Zusätzlich zählen wir digitale Skills, insbesondere Programmieren und den Umgang mit Daten, zu den Grundfertigkeiten auf gleicher Ebene mit Mathematik und Sprachen, um ein selbstbestimmtes Leben in einer zunehmend von Software dominierten Welt zu ermöglichen.Anstelle diese Inhalte und Fertigkeiten in fixe Schulfächer zu bündeln, behandeln wir sie als "Attraktoren", die uns bei der Auswahl und dem Design unserer Workshops, Projekte und Kurse als Richtlinien dienen. Wir unterrichten keine Theorie, um die Schüler auf ein "späteres Leben" vorzubereiten, sondern erarbeiten anhand konkreter Ziele das für deren Erreichung notwendige Wissen und Können.
Erstens soll sie einige der wichtigsten Inhalte und Fertigkeiten vermitteln, die im Regelschulwesen zu kurz kommen. Dazu gehören etwa Rechts- und Staatsbürgerschaftskunde, Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheitserziehung. Zusätzlich zählen wir digitale Skills, insbesondere Programmieren und den Umgang mit Daten, zu den Grundfertigkeiten auf gleicher Ebene mit Mathematik und Sprachen, um ein selbstbestimmtes Leben in einer zunehmend von Software dominierten Welt zu ermöglichen.Anstelle diese Inhalte und Fertigkeiten in fixe Schulfächer zu bündeln, behandeln wir sie als "Attraktoren", die uns bei der Auswahl und dem Design unserer Workshops, Projekte und Kurse als Richtlinien dienen. Wir unterrichten keine Theorie, um die Schüler auf ein "späteres Leben" vorzubereiten, sondern erarbeiten anhand konkreter Ziele das für deren Erreichung notwendige Wissen und Können.
Der zweite Hauptzweck unserer Orientierungsphase ist es, die Schüler/innen mit einer möglichst großen Bandbreite an Berufen, Lebensweisen und menschlichen Bestrebungen vertraut zu machen, um ihnen eine informierte Entscheidung über ihren weiteren Lebens- und Bildungsweg zu ermöglichen. Zu diesem Zweck arbeiten wir mit Fachleuten, Betrieben, Vereinen, lokalen Institutionen und Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen zusammen, um sowohl Workshops an der Schule als auch Projekte außerhalb der Schule zu planen. Durch diese Strategie der radikalen Öffnung der Schule hin zur Berufs- und Lebenspraxis hoffen wir, dem "Tunnelblick" vieler Jugendlicher beim Nachdenken über ihre Zukunft entgegenzuwirken.
Wie lernt man an eurer Schule?
Wir sehen unsere Aufgabe nicht darin, Wissen auszuteilen, um die Schüler/innen schrittweise auf unser Niveau zu bringen. Bildung für die Zukunft heißt, jungen Menschen die besten Werkzeuge mit auf den Weg zu geben, damit sie die Probleme von morgen eigenständig angehen können und über das hinauswachsen, was wir selbst denken und tun können.
Mit dieser Absicht setzen wir sowohl Unterrichtsformen und Materialien ein, deren Wirksamkeit empirisch erwiesen wurde, als auch innovative Methoden, die wir in kurzen Zyklen evaluieren und verbessern. Neben Workshops unter der gemeinsamen Anleitung von unseren Coaches und Menschen aus der Praxis bieten wir Mini-Praktika sowie Recherche- und Lehrprojekte an und fördern die Umsetzung von den Schüler/innen selbst entworfener Projekte. Wir nutzen die besten technologischen Möglichkeiten sowie Prinzipien der Gamification und des "Flipped Classroom", um effizientes selbstgesteuertes und individualisiertes Lernen zu ermöglichen. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erwerb metakognitiver Strategien ("das Lernen lernen") in Zusammenspiel mit der Übernahme von Verantwortung für den eigenen Fortschritt und konkrete Ergebnisse.
Mit dieser Absicht setzen wir sowohl Unterrichtsformen und Materialien ein, deren Wirksamkeit empirisch erwiesen wurde, als auch innovative Methoden, die wir in kurzen Zyklen evaluieren und verbessern. Neben Workshops unter der gemeinsamen Anleitung von unseren Coaches und Menschen aus der Praxis bieten wir Mini-Praktika sowie Recherche- und Lehrprojekte an und fördern die Umsetzung von den Schüler/innen selbst entworfener Projekte. Wir nutzen die besten technologischen Möglichkeiten sowie Prinzipien der Gamification und des "Flipped Classroom", um effizientes selbstgesteuertes und individualisiertes Lernen zu ermöglichen. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt dabei auf dem Erwerb metakognitiver Strategien ("das Lernen lernen") in Zusammenspiel mit der Übernahme von Verantwortung für den eigenen Fortschritt und konkrete Ergebnisse.
Wie wollt ihr wissen, dass euer Ansatz funktioniert?
Wir verfolgen eine dreistufige Evaluierungs- und Innovationsstrategie:
- Kurze Evaluationszyklen für Workshops, Projekte und Kurse: Jeder Bestandteil unseres Unterrichts wird bereits mit klaren Zielvorgaben entworfen und nach Abschluss in Hinblick darauf evaluiert, verbessert und in kommentierter Form veröffentlicht.
- Ständiges Feedback von Eltern, Schüler/innen und externen Fachleuten. Wir bemühen uns aktiv um Zusammenarbeit nicht nur mit Bildungsforscher/innen, sondern auch mit Interessensvertretungen, staatlichen Bildungsakteur/innen sowie Beteiligten an vergleichbaren Bildungsprojekten in aller Welt.
- Umfassende Validierung unseres Gesamtkonzepts durch langfristige Studien: Der Andrang auf Alternativschulen in Österreich ist groß genug, dass wir höchstwahrscheinlich mit deutlich mehr Anwärter/innen rechnen müssen, als wir aufnehmen können. Das erlaubt es uns, durch Auslosung unserer Schüler/innen eine randomisierte Kontrollgruppe zu bilden. Mit deren Einverständnis wollen wir den weiteren Bildungs- und Lebenswert der nicht aufgenommenen Anwärter/innen zum Vergleich mitverfolgen; dabei bieten sich nicht nur spätere Schulleistungen, sondern auch darüber hinausgehende Variablen wie berichtete Lebenszufriedenheit und Durchschnittseinkommen als Maßstäbe an.